PROKIG - Professionalisierung durch Kooperation im Integrationsfach Gesellschaftslehre
Im SIG-Projekt " Professionalisierung durch Kooperation im Integrationsfach Gesellschaftslehre“ untersuchen wir in Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut (GEI) (zus. mit Dr. Helene Bergmann) in Braunschweig, welche Relevanz Kooperation in der Wahrnehmung von Lehramtsstudierenden für das fächerübergreifende Unterrichten hat. Außerdem gehen wir der Frage nach, von welchen Faktoren die Bereitschaft zur Kooperation beeinflusst wird. Es ist das Ziel des Projekts, die Relevanz von Kooperation in der Wahrnehmung von Lehramtsstudierenden der Fächer Geografie, Geschichte und Politik in Niedersachsen als Ressource bei der Bewältigung von Herausforderungen im Fach Gesellschaftslehre herauszuarbeiten. Auf dieser Grundlage sollen zentrale Einflussfaktoren auf die spätere Kooperationsbereitschaft identifiziert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, gezielte Impulse für die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in den Fächern Geografie, Geschichte und Politik zu liefern – mit dem Ziel, zukünftige Lehrkräfte besser auf das Unterrichten im Integrationsfach Gesellschaftslehre vorzubereiten.
Gesellschaftslehre ist ein schulisches Integrationsfach, das geografische, historische und politische Perspektiven miteinander verbindet. Trotz dieser fächerübergreifenden Anlage existiert bislang – mit wenigen Ausnahmen – keine spezialisierte, verpflichtende Ausbildung für dieses Fach an deutschen Hochschulen. Lehramtsstudierende, die an nicht-gymnasialen Schulformen unterrichten möchten, stehen deshalb häufig vor der Herausforderung, fachfremd zu unterrichten.
Angesichts dieser unzureichenden Professionalisierung kommt der Kooperation eine zentrale Rolle zu: Während eine einzelne Lehrkraft meist nicht über die notwendige dreifache fachliche und fachdidaktische Expertise verfügt, ist diese im Kollegium in der Regel vorhanden. Erfolgreiche Kooperation ist jedoch voraussetzungsreich, da mit steigender Intensität der Zusammenarbeit auch das Potenzial für Spannungen wächst. Umso wichtiger ist es, Bedingungen zu identifizieren, die die Wahrscheinlichkeit gelingender Kooperation erhöhen.
Grundlage unserer Untersuchung ist eine digitale Befragung von Lehramtsstudierenden der Fächer Geografie, Geschichte und Politik an allen niedersächsischen Hochschulen, denn zentrale Weichenstellungen für schulische Kooperation erfolgen oft bereits im Studium.
In einem ersten Schritt analysieren wir, auf welche Ressourcen – darunter Kooperation – Lehramtsstudierende zurückgreifen, wenn sie mit einer konkreten Anforderungssituation im fächerübergreifenden Unterricht konfrontiert sind. In einem zweiten Schritt untersuchen wir, wie sich sowohl allgemeine als auch integrationsfachspezifische Merkmale auf die Bereitschaft zur späteren beruflichen Kooperation auswirken.
Projektteam
Dr. Helene Bergmann, Dr. Marcel Grieger, Prof. Dr. Ariane S. Willems
Laufzeit
2025 - 2026 (Start im Oktober 2025)
Zentrale Ziele des Projektes
Studiendesign und forschungsmethodisches Vorgehen
Ausgewählte Fragestellungen
1. Welche Bedeutung messen angehende Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Geografie sowie Politik der Kooperation bei der Bewältigung inhaltlicher Herausforderungen, wie sie sich aus integrativem Unterrichten ergeben, bei?
2. Welche Merkmale sagen die Bereitschaft, im späteren Beruf zu kooperieren, hervor?
Finanzierung
Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung für Lehrer*innenbildung (ZEWIL)
Förderlinie: Special Interest Group (SIG)
Fördervolumen: 3.000,00 €