Jede Sprache zählt: Lebensweltliche Mehrsprachigkeit und Inklusion im (Fremdsprachen-)Unterricht

Warum?

Einsprachigkeit ist an Schulen schon längst keine Realität mehr: Die Anzahl multilingual aufwachsender Schüler:innen in Deutschland wächst und somit steht die Mehrsprachigkeit im Fokus nicht nur von Unterrichtszielen, sondern auch als grundlegende Voraussetzung von Unterricht selbst. Dies setzt eine inklusive Herangehensweise voraus. Viele (Fremdsprachen-) Lehrkräfte fühlen sich allerdings unzureichend auf sprachheterogene Klassen vorbereitet und bemängeln nicht nur das Fehlen von Unterrichtsmaterialien, sondern zweifeln auch an der Umsetzbarkeit vorliegender Ansätze zur Integration von Mehrsprachigkeit im alltäglichen Fachunterricht, auch wenn sie das Anliegen sinnvoll finden. An dieser Stelle möchte diese Lehrveranstaltung anknüpfen.

Wie?

Die Lehrveranstaltung ist interdisziplinär angelegt und wird deshalb von Lehrenden der Bildungswissenschaften sowie der spanischen und französischen Fachdidaktik geleitet. Im Sinne eines Blended-Learning-Formats besteht die Lehrveranstaltung aus zwei Hälften: Eine Hälfte der Sitzungen findet in Präsenzsitzungen statt. Die andere Hälfte setzt sich aus einer asynchronen Bearbeitung von Inhalten in einer Lernreise bei ILIAS sowie einer Praxisphase zusammen.

Gemäß Modulbeschreibung setzt sich das Modul M.Edu.102 formell aus zwei Lehrveranstaltungen zusammen. Um jedoch die verschiedenen relevanten Perspektiven auf Mehrsprachigkeit an allen Stellen des Moduls mitzudenken, finden die Sitzungen der verschiedenen „Seminaranteile“ nicht getrennt voneinander, sondern verschränkt statt. Das komplette Modul wird deshalb in einem Semester abgeschlossen.
Einzelne Veranstaltungen (z.B. innerhalb M.Frz.303/304, M.Spa.L.303/304, M.BW.050 und M.BW.102) nehmen Teile der Lernbausteine auf - achten Sie auf entsprechende Seminarankündigungen!

Als Prüfungsleistung ist ein Portfolio anzufertigen, in dem die verschiedenen Perspektiven vertieft werden. Die genauen Anforderungen werden zu Beginn des Seminars vorgestellt.

Was?

„Jede Sprache zählt“ - der Titel entspricht dem Leitsatz des Moduls: Wir wollen defizitäre Vorstellungen über Mehrsprachigkeit aufbrechen und stattdessen zunächst sichtbar machen, inwiefern ein produktiver Umgang mit Mehrsprachigkeit aus Inklusionsperspektive wichtig ist. Wir wollen zudem verdeutlichen, wie eine gute Einbindung von Mehrsprachigkeit in die schulischen Fächer und besonders in den Fremdsprachenunterricht nicht nur für die mehrsprachigen Lernenden, sondern für alle Beteiligten einen Mehrwert bringt.

Im Rahmen der Lehrveranstaltungen sollen die Studierenden…
  • …ausgeprägtes Wissen über lebensweltliche Mehrsprachigkeit und ihren Einfluss auf die Lernbedingungen der Schüler:innen erlangen.
  • …Einblick in den aktuellen Forschungsstand rund um Mehrsprachigkeit aus bildungswissenschaftlicher und fremdsprachendidaktischer Perspektive erhalten.
  • …Unterrichtsmaterialien zur Einbindung lebensweltlicher Mehrsprachigkeit in den Fremdsprachenunterricht analysieren und evaluieren.
  • …eigene Unterrichtskonzepte entwickeln und im Seminar erproben.

Wer?

Das Projektteam integriert verschiedene Forschungs-, Lehr- und Studierendenperspektiven. Es setzt und setzte sich zusammen aus:
  • Prof.in Dr. Marta García García (Didaktik der Romanischen Sprachen, Spanisch),
  • Jun.-Prof.in Dr. Jessica Löser (Inklusiver gymnasialer Fachunterricht),
  • Prof.in Dr. Birgit Schädlich (Didaktik der Romanischen Sprachen, Französisch),
  • Mattes Campen, M.Ed. (WHK),
  • Greta Seidel (SHK),
  • Fidan Ibraguimova (SHK)
  • Maureen Böhm (SHK)
  • und Sophie-Charlotte Uhlendorf (SHK)

Projektfinanzierung:

Das Projekt wird aus SQM-Mitteln finanziert.