Niedersächsischer Ministerpräsident besichtigt Universität und Universitätsmedizin Göttingen
Nr. 22 - 22.08.2025
(pug/umg) Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies hat am Donnerstag, 21. August 2025, die Universität und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) besucht. Stationen waren das Neubaufeld der UMG an der Robert-Koch-Straße, die Fakultät für Chemie und das neue Forschungsgewächshaus der Fakultät für Agrarwissenschaften auf dem Nordcampus. Der Besuch erfolgte auf Einladung von Universitätspräsident Prof. Dr. Axel Schölmerich.
Die Universität hatte das Forschungsgewächshaus der Fakultät für Agrarwissenschaften auf dem Nordcampus Anfang des Jahres eingeweiht. Hier werden neue Forschungsansätze auf dem Gebiet der Nutzpflanzenwissenschaften entwickelt, um einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen: der Zukunft der Landwirtschaft unter den Bedingungen des Klimawandels.
Die Anlage ermöglicht Forschung unter präzise kontrollierten Bedingungen, eine engere Verbindung von Forschung und Lehre sowie zu benachbarten Fachdisziplinen und ist für eine Ergänzung um zwei weitere Gewächshäuser gleicher Größe ausgelegt. Der Betrieb der hochmodernen Glaskabinen, Labore und vielfältigen Funktionsräume ist durch die Nutzung der Abwärme des benachbarten GWDG-Rechenzentrums energieeffizient und umweltfreundlich konzipiert. Darüber hinaus informierte Lies sich über den geplanten Forschungsneubau AgriFutur und die Verbundforschungsprojekte AgriChange und Zukunft der Ernährung in Niedersachsen (ZERN).
„Das Agrarland Niedersachsen bietet auch hervorragende Rahmenbedingungen für die agrarwissenschaftliche Forschung“, sagte Lies. „Angesichts des Klimawandels sind die Themen Ernährungssicherheit und umweltfreundliche Landwirtschaft unerlässlich, wenn wir unser Land zukunftssicher ausrichten wollen. Und dazu leisten Sie hier am Standort Göttingen einen enorm wichtigen und international sichtbaren Beitrag.“
Die Fakultät für Chemie wird seit 2012 bei laufendem Betrieb grundsaniert, was Fakultätsmitglieder, Studierende und die durchführenden Firmen vor besondere logistische und organisatorische Herausforderungen stellt. Die Gebäude der Fakultät wurden zu Beginn der 1970er-Jahre bezogen. Die Bausubstanz ist mittlerweile in großen Bereichen abgängig und die Technik entspricht – gerade was Energiefragen und moderne Laborausstattung angeht – nicht mehr heutigen Anforderungen. Eine Sanierung ist demnach dringend erforderlich, um die anerkannt hervorragende Forschung und Lehre der Fakultät weiter auf höchstem Niveau betreiben zu können.
Zuvor hatte sich Lies bei einem Rundgang über das Baufeld der UMG einen Eindruck vom planmäßigen Fortschritt der Arbeiten verschafft. Derzeit werden rund 657 Stahlbetonpfähle in den Boden eingebracht, die für ein stabiles Fundament sorgen. Auf neun Etagen wird künftig nahezu die gesamte Krankenversorgung der UMG unter modernsten Bedingungen gebündelt. Bis 2029 soll NIKO, so der Name des Gebäudes, fertiggestellt sein; 2030 folgt die klinische Inbetriebnahme.
„Der Neubau der Universitätsmedizin Göttingen ist ein entscheidender Schritt für fortschrittliche Gesundheitsversorgung in Niedersachsen“, sagte Lies. „Mit modernster Architektur, innovativer Technik und nachhaltiger Bauweise entsteht hier ein zukunftsweisendes Zentrum für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten – ein Herzstück für Südniedersachsen.“
Im Anschluss informierte er sich über weitere Bau-Tätigkeiten auf dem UMG-Campus. Bereits Anfang 2027 ist der Spatenstich für die Baustufe zwei des Neubauprojekts geplant, dem sogenannte ELKI, das Eltern-Kind-Zentrum. Im Fokus stehen hier die medizinische Betreuung von Kindern und Müttern sowie die Geburtshilfe. Kreißsälen und die Neugeborenen-Station werden hier ebenfalls untergebracht sein. Für den Bau sind Investitionen in Höhe von 297 Millionen Euro vorgesehen.
Weitere 480 Millionen Euro bis 2031 stehen der UMG laut des aktuellen Haushaltentwurfs des Landes Niedersachsen zur Verfügung. Damit wird die vierte Baustufe der Neugestaltung des Campus vorgezogen und ein neues Diagnostik- und Forschungszentrums errichtet. Zudem sollen mit den Geldern ein Lehrgebäude sowie zwei Parkhäuser realisiert werden. Für die Folgejahre sind weitere 136,1 Millionen Euro für den Abschluss der Bauvorhaben eingeplant.